Den Geringverdienern bleibt von jedem zusätzlich verdienten Euro nur noch sehr wenig bis gar nichts mehr übrig. Für Top-Verdiener bleiben von jedem Zusatz-Euro jedoch mehr als 50 Prozent hängen.
Als wenn Geringverdiener nicht schon benachteiligt genug wären

Gefangen im Niedrig-Einkommen
Wieder einmal erhebt die Bertelsmann-Stiftung nach „Biedermann-Manier“ (maßgeblicher Förderer des Niedriglohnsektors) den Zeigefinger und weist auf die nachteilige Steuersituation für Geringverdiener hin. Eine Lohnerhöhung und mehr Arbeit rechneten sich nicht unbedingt für diese Einkommensgruppe. Es könne in einen dieser Fälle sogar zu einem Rückgang der Einkommenshöhe kommen. Für Top-Verdiener zahlte sich Mehrarbeit und Gehaltserhöhung jedoch sehr wohl aus. Diese könnten ihr Einkommen deutlich erhöhen.
Schuld an der Benachteiligung der Geringverdiener sei der Zusammenhang zwischen Abgabesystem, Steuer und Transfersystem. Die Bertelsmann-Stiftung untersuchte sechs Musterhaushalte und ermittelte daraus die jeweilige effektive Grenzbelastung.
Der ermittelte Wert beschreibt die anteilige Abgabe eines jeden zuverdienten Euros. Abgaben fallen an durch Einkommensteuer und Sozialversicherung. Hinzu kommen ggfs. verminderte oder eingestellte Wohngeld-Zahlungen oder Kinderzuschläge.
Liegt demnach die effektive Grenzbelastung bei 60 Prozent, bleiben von jedem zusätzlichen Euro nur noch 40 Cent übrig. Lt. der Studie bleibt einem Alleinstehenden mit einem jährlichen Haushaltseinkommen von 17.000 Euro brutto von einem zusätzlich verdienten Euro nichts mehr übrig. Verdiente der Single jedoch 75.000 Euro brutto, hätte er von jedem zusätzlichen Euro 56 Cent mehr in der Tasche.
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