Die Zahl der Wohnungs- und Hauseinbrüche ging im Jahr 2016 um 10 Prozent zurück. Eine Trendwende ist angesichts der hohen Einbruchszahlen im Vergleich vor zehn Jahren dennoch nicht in Sicht.
„Es trifft immer die anderen, einen selbst aber nicht“

Bewohner oft in trügerische Sicherheit
Die Zahl der Haus- und Wohnungseinbrüche ist im Jahr 2016 nach einer langjährigen Periode des Anstiegs erstmals wieder zurückgegangen. Im vergangenen Jahr wurden den deutschen Versicherern rund 140.000 versicherte Einbrüche gemeldet, so der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) im Rahmen des Einbruch-Reports 2017. Für die durch Einbrüche entstandenen Schäden leisteten die Versicherer 470 Millionen Euro.
Gegenüber dem Jahr 2015 ging die Zahl der Einbrüche um zehn Prozent zurück. „Der Rückgang der Einbrüche ist ein erfreulicher Lichtblick“, so GDV-Präsident Alexander Erdland. Dennoch sei die Zahl der Einbrüche nach wie vor deutlich höher als vor fünf oder zehn Jahren. Eine Trendwende könne derzeit noch nicht erkannt werden.
Fast 80 Prozent der Eigentümer und Bewohner von Häusern und Wohnungen sind sich lt. einer Forsa-Umfrage darüber bewusst, dass das Einbruchsrisiko in den vergangenen fünf Jahren zunahm. Jeder Dritte habe Angst vor Einbrechern. Dennoch werde das Risiko, selbst von einem Einbruch betroffen zu sein, relativ gering eingeschätzt. Rund die Hälfte der Befragten gingen davon aus, dass es aus ihren Haushalten nur wenig zu holen gäbe und deshalb kein interessantes Objekt für Einbrecher seien.
Rund jeder Dritte glaub durch seine Wohnanlage in Sicherheit zu sein. „Dieser Verdrängungsprozess ist so alt wie gefährlich“, so Erdland. Es treffe immer die anderen, selbst aber nicht. „Ein fataler Fehler, denn jeder kann Opfer eines Einbruchs werden“, so der GDV-Präsident.
Ersatz für Schäden durch Einbruchdiebstahl bietet die Hausratsversicherung.
Bild: CC0 1.0 Universell
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